verfasst vor 1 Jahr
Vorwort:
Habe meine Festplatte geöffnet und einen alten Filmkommentar von mir gelesen.
Wenn man über die Liebe redet, kann ich diese Geschichte nicht vergessen.
Ich war vielleicht ein bisschen zu aufgeregt, als ich diesen Artikel schrieb. Aber es war meine damalige echte Emotion. Deswegen ändere ich nun kein Wort darin.
Vor sechs Jahren, wenn ich nicht falsch erinnert habe, war der erste Tag von meinem Abitur-Jahr. Ein sehr heißer Tag. Weil ich in der Schule nicht duschen konnte, bin ich schließlich mühsam nach Hause gefahren. Nachdem ich am Abend zwei Mathe-Fragen geantwortet habe, fühlte ich mich schon gelangweilt und habe dann den Fernseher geöffnet. Gleich kam die Sendung von CCTV-6 (Filmsendung von CCTV). Normalerweise gucke ich nie CCTV. Aber diesmal habe ich eine junge Frau gesehen, die im Zug sitzt und traurig nach draußen vom Fenster schaut. Der Zug pfeift und fährt durch den langen Tunnel. Die Aufnahme bleibt bei dem hellen Ausgang des Tunnels. Auf dem Bildschrim erscheint dann drei Zeichens "Vergiss-Mein-Nicht". Zum ersten mal habe ich den Kanal nicht gewechselt, weil er ein chinesischer Film ist. (Mag damals einfach chinesische Filme nicht, weil sie oft zu pathetisch, komisch...sind) So habe ich den Film von Anfang bis Ende geschaut.
Nach sechs Jahren habe ich den Film wieder geschaut. Bin immer noch berüht...
Die Handlung im Film ist nicht kompliziert. Eine wegen der Kultur-Revolution zerstörte Familie, ein deswegen alle Verwandeten verlorenes Mädchen muss allein in einem Kommune in den Bergen arbeiten. Ihr Vater ist gestorben. Sie geht beelit in die Stadt und kann am Ende nur seine Totenasche abholen. Sowieso schon hoffnungslos...aber auf dem Rückweg begegnet sie noch ein paar blöden Schurken, die sie tändeln wollen. Im eiskalten Wetter will sie sich schließlich mit dem Messer umbringen. In diesem Moment taucht er auf. Er ist der Arzt in diesem Dorf. Sein Name ist Zhou Hong.
Seine Erscheinung ist kein prächtiger Auftritt. Auch nicht ein Klischee, in der eine Schönheit vom Held gerettet wird. Er läuft beeilt her und sagt ihr in einer ruhigen Stimme: Nimm dein Messer ab. Er redet, wie zu einem Kind. In seiner ruhigen Stimme gibt es irgendwie eine feste Kraft. Sie hört aber nicht zu. Er wiederholt diesen Satz: Nimm dein Messer ab. Und sagt weiter: Kennst du mich, der mit Dir zusammen in einem Dorf wohnt, nicht mehr? Heißt du dann nicht Wen-wen?
Wen-wen, dieses am Anfang nur von ihm als Kind betrachtete Mädchen, tritt seitdem in seine Welt ein. Er hat sie gerettet, hat sich um sie gekümmert und sagt ihr, dass die kleinen blauen Blumen auf den Feldern einen poetischen Namen -"Vergiss-Mein-Nicht" haben, die die Liebe symbolisieren. Er bringt ihr Kenntnisse bei und unterrichtet sie. Wegen ihrer Faulheit ist er traurig. Wegen ihres Fortschritts im Lernen ist er froh. Ja, er hat ihrem Leben wieder Hoffnung gegeben.
Obwohl ich diese Zeit nie erlebt habe, glaube ich immer, dass in so einer verrückten Welt(Scharz-Weiß gedrehten Welt), wenn jemand noch eigene Gutheit erhalten kann, hat sicher eine Persönlichkeitscharme?. Er ist zwar gegen vierzig, aber nett und kultiviert. Sie ist noch sehr jung, offen und viel interessiert. Die Zeit des Lebens fließt vorbei wie der Fluss, im diesen ruhigen quasi idyllischen Dorf, trotz des politischen Drucks und den konverntionellen Vorurteilen haben die beide langsam eine Art von Liebe gegenseitig entdeckt.
Dieser Film ist für mich schön, weil er zurückhaltend ist. Der Film ist nicht wie die heutzutage populäre Sachen über die Kulturrevolution, in denen oft die Sexszenen - aufgetaucht werden müssen, um die "starke Liebe" zwischen 2 Leuten zu zeigen. Die echt schöne Liebe damals liegt an der "Reinheit", liegt an der langsam entwickelten Gedanken, liegt an dem alten Motto von Konfuzius: Menchen sind keine Tiere und haben natürlich Emotionen. Aber wegen des Morals sollen sie bestimme Sachen nicht machen. - Die Liebe zeigt sich durch die Kleinigkeiten im Alltag, also nicht viele oberflächlichen Kommunikationen.
Im Frühlung hat sie im Kommune Getreide abgeholt und irgendwie den Bus verpasst. Auf dem Rückweg hat sie ihn begegnet. Er sagt nicht viel, nimmt einfach seinen Medizinkoffer? runter und trägt ihren schweren Korb. Sie ist ein bisschen schüchternd. Er blickt zu seinem Koffer - es bedeutet: welchseln. In einer Winternacht schreibt er sein Buch und hat nicht gegessen, sie hat heimlich eine paar Kartoffeln für ihn gekocht und geschält und geht weg. Er merkt nachher, berüht...
Ich kann mich immer noch daran erinnern, dass er wegen seines Buchs(da er als Verraeter der Patei kein Buch veroeffentlichen darf) gezwungen wurde, das Dorf verlassen zu muessen. Vor diesem Tag hat er ihr extra nichts gesagt, damit sie nicht traurig ist. Am Frühmogen verlässt er sein Zuhause. Auf dem Weg blickt er immer wieder zurück. Zwar hat er nichts gesagt, aber die Schwere des Abschieds ist leicht zu empfinden... Sie schaut danach oft die Bergen in der Entfernung, jedes Mal wenn sie lernt. Sie haben sich am Tag und Nacht Gedanken aneinander gemacht.
Der Frühlung ist endlich vorbei und der Herbst kommt. Die verrückte Zeit geht zum Ende. Wenn ich diese Szene sehe, dass sie ihre Hose hochkrempelt und durch den Fluss zu den Bergen geht, und dass sie schließlich ihn in den Bergen sieht und zu ihm ruft, bin ich endlich ein bisschen erleichtert. Er starrt sie aus Überraschung , nennt leise ihren Namen und lässt unbewusst das Wassereimer auf den Boden fallen. In diesem Moment kann ich deutlich seine Frohe und Erwartung fühlen. Der Film hat hier ihren Höhpunkt - sie rennt zu ihm und umarmt ihn. Sehr natürlich, gar nicht pathetisch. Aber es scheint, dass er sich noch nicht an dieser "Intimität" gewöhnt. Er will sie nur vorsichtig weg lassen und zurück zu seiner Rolle von "Lehrer" gehen. - In diesem Moment war ich so traurig. Es ist nichts zu zweifeln, dass diese Figur in moralischer Hinsicht wirklich eine andere Ebene erreicht hat.
Danach unterrichtet er sie weiter, und bringt ihr schliesslich zur Hochschulaufnahmeprüfung. Eiskaltes Wetter, er wartet besorgt vor dem Prüfungsort. Er gibt ihr warmes Essen und iss selbst nicht, sondern schält für sie Bleistift. Und sie, nachdem sie das Entschaedigungslohn von ihrem gestorbenen Vater zurück bekommen hat, kauft sie für ihn einen ganzen Koffer voll Medizinbücher. Ich mag diese Szene: bevor sie diesen Koffer öffnet, sagt sie ihm: dreh dich erst um, wenn ich einst, zwei sage, dreh dann zurück. Er sagt "dann gucke ich nicht mehr" und geht weg, als ob er unfroh wäre. Sie lässt ihn dann gleich den Koffer öffnen. - Diese Szene allein zeigt, dass sie ein harmonisches Verhältnis miteinander haben.
Am Ende des Films muss sie dieses Dorf verlassen und weit weg gehen, weil sie von der Uni aufgenommen wurde. Die Uni ist außerhalb von Dongbei, sehr sehr entfernt von diesem Dorf. Seine jungen, guten Jahre sind wegen der blöden Zeit schon vorbei. Er kann dieses Dorf nicht mehr verlassen. Und sie tut vor dem Abschied einen Strauß Vergiss-Mein-Nicht in seine Hand und will noch in der Nacht zu ihm gehen und ihm ihre Liebe sagen.
Diese Nacht ist zu lang und zu kurz. Es regnet, er runzelt die Stirn und weiß nicht, was er machen soll.
Natürlich weiß er, dass er seit langem sie als das Geschenk von Leben betrachtet. Er wird viel trauriger als alle anderen sein, wenn sie weg geht.
Natürlich weiß er, dass er auch die Sehnsucht nach der Liebe hat und nicht wirklich will, dass er lebenslang keine Lebenspartnerin hat.
Natürlich weiß er, dass ihre Emotion zu ihm schon viel mehr als Vertrauen und Abhängigkeit ist.
Aber er weiß auch, für ihre Zukunf, auch für seine eigene ursprüngliche Erwartung und Hoffnung an ihr, muss er weg sein, muss er auf diese Liebe verzichten und lässt sie in Ruhe ein neues Leben anfangen.
Es ist wieder hell. Er verlässt die Blumen im Glass und einen Brief auf dem Tisch. Er geht bereits weg.
Sie hat eine Nacht auf ihn gewartet und weiß nun, dass er wegen ihr ihre Liebe nicht akzeptieren kann. Und sie weint - ich bin auch traurig.
Sie hat das Foto von seiner Jungendzeit mitgebracht.
Verzögend hat sie die Tür zu gemacht.
Die Aufnahme geht wieder auf dem Zug zurück. Die junge Frau guckt nach draußen und hält stark die Schlüssel von seiner Tür in der Hand.
Sie will diese Schlüssel nicht weg werfen. Denn sie eines Tages noch zurück kommen wird?
Auf den Bergen läuft er immer weiter und betrachtet, bis der Zug aus seiner Sicht faehrt.
Wird er noch was machen, um sie zu suchen?
Der Film ist aber beendet.
Obwohl das Ende ein offenes Ende ist. Vielleicht können die Zuschauer noch ein gutes Ende erwarten. Aber für mich ist so was schon nicht mehr wichtig. Wie viele Leute in einer schwierigen Zeit haben noch Werte? Wenn du mich fragst, wie eine großartige Liebe sein soll. Ich werde sagen, es ist "dem anderen das Ziel ermöglichen und deswegen eingenes Ego. aufgeben". - Cheng-Quan auf Chi., also selbstloses Cheng-Quan. Zhou Hong hat die Zukunft von Wen-wen ermöglicht und gleichzeitig eigene Großartigkeit geschafft.
Das Thema von diesem Film ist schon viel tiefsinniger als die Zeit von 1982. Zum ersten Mal kann eine Art von Liebe, die abgesehen vom Altersunterschied, Konventionellen Vorurteilen ist, sondern in der Ebene "geistlichen Austauschen und seeliger Harmonie" dargestellt werden. Und das Höhste in einer Liebe ist, nicht für das gemeinsame Ideal zusammen arbeiten (es ist natürlich schön), sondern wegen den anderen selbst "opfern". - Tragisch, aber in einer schweren Zeit ist diese Tragödie sogar realistisch.
Manche Aspekten im Film sind für mich bemerkenswert. z.B. :Obwohl die beiden in einem Zimmer sind, gibt es auch nur liebvolle leichte Gefühle, gar keine Überschreitung oder Übertreibung. Obwohl die Leute schlechte Kleidung an haben (sogar zum Teil kapput), zeigt sich die innere Schönheit von den Figuren noch deutlicher. So eine reine Liebe, so eine natürliche Zuneigung können die Leute von heute sich nicht mehr vorstellen.
Jede Zeit hat ihre Beschränkung. Dann ist ein edler Charakter besonders wichtig. Diese Persönlichkeit kann über die Beschränkung der Zeit stehen und vollendet eigenes Würde. So eine Geschichte ist natürlich schon zu fremd für die heutigen Menschen. Die meisten Leute von heute konfrontieren vor allem mit der Sehnsucht nach materiellen Genuss:Karriere, Auswandeln... Und dieser "Cheng-Quan" ist selten. Das ist zwar verständlich, aber man soll diesen edlen Charakter auch nicht vergessen.
Nach so vielen Jahren bin ich immer noch von diesem Film berührt. Danke dem Regisseur, dass er damals schon mit einer lyrischen/malerischen Methode diese feine Liebe darstellen konnte. Danke auch dem Schriftsteller, dass er mit so einer Geschichte die großartige Liebe beschrieb. Danke natürlich auch den Schauspielern, weil sie so trauhaft die Figuren gespielt haben, ist diese fiktionale Liebe doch realisiert. - Besonders dem Schauspieler, er ist einer der chi. Schauspieler, die ich in der Vergangenheit immer bewundert. Er ist ja sehr geeignet für so eine Rolle. (Gut aussehend kann man vielleicht nicht unbedingt sagen, aber er hat eine innere Ruhe und Kultiviertheit... er ist besonders.:D) In den letzten sechs Jahren habe ich viel erlebt und merkt langsam, wie schwer "Cheng-Quan" ist. Immer wieder denke ich an diesen Film.
Gut, du brauchst diesen Film nicht zu mögen. Vielleicht sagst du, dass manche Szenen dem heutigen Geschmack nicht mehr entsprechen. Kein Wunder, weil gerade in dieser Zeit der chi. Film von kommunistischen Denkweise rausgekommen ist. Aber ich werde trotzdem sagen, dass dieser Film einer der Klassik von chi. Filmen für mich ist.
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